Die Nigeria-Connection, ein klassischer Fall von staatlich gedeckter
Kriminalität
Es ist traurig, aber wahr. Man muss vor Geschäften mit einem ganzen Land
warnen! Dies hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit an sich oder im Besonderen
zu tun, sondern ist die Konsequenz aus seit Jahren andauernden staatlich
geduldeten, wenn nicht sogar selbst betriebenen Formen organisierter
Kriminalität, mit der sich das Regime in Nigeria zu einem nicht unwesentlichen
Teil finanziert. Dabei sind die Methoden oft simpel und eigentlich leicht zu
durchschauen. Trotzdem finden die Täter immer wieder Opfer, die auf die
folgenden Vorgehensweisen ansprechen und dadurch oft viel Geld oder sogar die
Existenz verlieren. Selbst Firmenpleiten gehen auf das Konto der
Nigeria-Connection.
Millionen aus Nigeria
Dies ist ein klassischer Fall, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt und
doch leider immer wieder funktioniert. Per Fax, E-Mail oder Brief werden
insbesondere Selbständige davon in Kenntnis gesetzt, dass auf einem
nigerianischen Bankkonto Geld in Größenordnung mehrstelliger US$
Millionenbeträge gefunden worden sei, das ein früheres Unrechtsregime dort
geparkt habe. Dieses Geld sei jetzt herrenlos bzw. soll dem Land wieder zu gute
kommen (hier variieren die Schreiben). Dazu wäre es notwendig das Geld über
ein unverfängliches Konto eines zuverlässigen Geschäftsmanns in Deutschland
laufen zu lassen. Der Adressat wird aufgefordert hierzu sein Konto,
selbstverständlich gegen eine großzügige Beteiligung, zur Verfügung zu
stellen.
Wer sich hierauf einlässt, gibt sein Konto zum Abräumen frei. Dabei wird durch
eine großzügige Lastschrift nicht nur der Haben-Stand des Kontos per
Lastschrift abgebucht, sondern es wird versucht darüber hinaus gehend das Konto
bis zur Sperrung ins Soll zu treiben und evtl. bestehende Dispokredite und
Überziehungsmöglichkeiten zu nutzen. Chancen, das Geld aus Nigera zurück zu
bekommen sind rein theoretischer Natur. Grundsätzlich ist von allen Geschäften
mit Nigeria und Nigerianern momentan abzuraten. Dies gilt insbesondere auch
dann, wenn öffentliche nigerianische Stellen involviert sind. Lesen Sie hierzu
auch weitere Hinweise zu Geschäftspraktiken der Nigeria-Connection.
Schwarze Dollars aus Nigeria
Ein weiterer Klassiker der Nigeria-Connection. Es werden im Tausch
insbesondere gegen Schwarzgeld in letzter Zeit auch häufig Dollarnoten
angeboten, die allerdings aufgrund verschiedener vorgetragener ominöser
Umstände geschwärzt sind. Allerdings wird zu diesen geschwärzten Noten auch
immer ein chemisches Mittel angeboten, mit dem die Noten wieder zu reinigen
sind. Dieser Reinigungseffekt wird anhand einiger Banknoten vorgeführt.
Selbstverständlich handelt es sich bei den übrigen schwarzen Blätter nicht um
Banknoten.
Der Reiz, sich auf ein solches Geschäft einzulassen ist gerade für
Selbständige groß, die über Schwarzgeld verfügen, welches so im wahrsten
Sinne des Wortes "rein gewaschen" werden kann. Daher wagen viele Opfer
es auch nicht, einen entsprechenden Betrugsfall anzuzeigen. Die Dunkelziffer
liegt daher vermutlich gerade bei dieser Masche recht hoch.
Die große Exportchance Nigeria
Nigeria-Untriebe im großen Stil. Während es sich bei den beiden zuvor
genannten Methoden der Nigeria-Connection eher um noch relativ leicht zu
durchschauende Massendelikte gegenüber jedermann handelt, kommen wir hier zu
einer sehr aufwändigen und daher kaum erkennbaren Form der
Nigeria-Kriminalität. Es handelt sich dabei um von langer Hand sehr aufwändig
und umfassend vorbereitete Taten der Wirtschaftskriminalität, deren
Schadenspotential äußerst hoch ist. Dabei ist der Schaden für die Opfer oft
noch weit höher als der Gewinn der Täter. Diese taten sind oft
existenzvernichtend für die Opfer und zerstören Arbeitsplätze.
Mittelständler werden auf Messen, durch E-Mail, Fax oder Brief sehr seriös,
oft von Regierungsmitarbeitern, aus Nigeria angesprochen. Es geht üblicherweise
um Exportaufträge, deren Volumen über dem normalerweise von den Opfern
abgewickelten Geschäften liegt. Es kommt zu umfangreichen Verhandlungen, bei
denen üblicherweise auch nigerianische Regierungskreise involviert sind. Oft
werden Termine in Nigeria vereinbart und die Opfer investieren viel Geld in die
Anbahnung des Geschäftes. Damit wird erreicht, dass die Opfer zunehmend
schwerer Abstand von dem zu erwartenden Geschäft nehmen. Die Verhandlungen
kommen dann plötzlich zu einem Stillstand und es wird mehr oder weniger offen
von der Gegenseite dargelegt, dass Schmiergelder notwendig seien, um zu einem
Abschluss zu kommen. Eine andere alternativ oder kumulativ verwendete Variante
funktioniert über vorab zu leistenden Sicherheitszahlungen, Bürgschaften,
o.ä.
Teilweise wird bereits nach diesen Zahlungen der Kontakt abgebrochen, teilweise
kommt es dann zum Vertragsabschluss, und es wird Ware geliefert bzw. soll
geliefert werden.
Je nach Fallkonstellation sind als Schaden die umsonst aufgewendeten Spesen, die
Schmiergelder, Sicherheitsleistungen und sogar die gelieferten Waren anzusetzen.
Durch die intensiven Bemühungen um den vermeintlichen Großauftrag, durch die
andere, reelle, Geschäfte vernachlässigt werden, und die oft extrem
hohen Schadenssummen sind bereits betroffene Unternehmen insolvent geworden und
Arbeitsplätze vernichtet worden. Gerade bei persönlich haftenden Unternehmern
wurden Existenzen vernichtet.
Aufgrund der Vielzahl von gut organisiert durchgeführten Wirtschaftsverbrechen
unter Beteiligung nigerianischer Unternehmen und Regierungsstellen, ist leider
davon auszugehen, dass die Chance hier reelle Geschäfte tätigen zu können,
gegen Null tendiert. So sind mir jede Menge entsprechender Delikte zu Ohren
gekommen, jedoch noch nicht ein ordentlich abgewickeltes Geschäft unter
nigerianischer Beteiligung in den letzten Jahren.