Wie man PC-Nutzer abzockt
Nach einer BBC-Studie von Anfang 2002 stellt sich die Hitliste der Betrügereien im Internet wie folgt dar:

Soweit sich diese Hitliste mit Methoden deckt, die hier schon beschrieben worden sind, wurden entsprechende Links auf die vorhandenen Artikel gesetzt. Dabei geht es teilweise auch um Formen, die nicht nur im Internet angewendet werden. Die entsprechenden Links führen daher auch aus der Seite zu Internetbetrügereien heraus.

Neben den oben genannten Gefahren gibt es aber auch noch andere gefährliche Tricks und Kniffe, mit denen man versucht Ihnen das Geld beim Internetsurfen aus der Tasche zu ziehen 

Dialer treiben die Telefonrechnung in die Höhe
Schon lange treiben inzwischen so genannte Dialer-Programme ihr Unwesen. Fand man sie zunächst insbesondere im Bereich von ohnehin eher zweifelhaften Angeboten aus dem Bereich der Pornographie oder des illegalen Downloads von kommerziellen Software-Produkten, reicht es inzwischen - trotz schärferer gesetzlicher Regelung durch das Mehrwertdienstegesetz - längst nicht mehr aus, sich von offensichtlichen Schmuddelseiten fernzuhalten. Vielmehr wird seit einiger Zeit höchst professionell und in großem Stil so genanntes Suchmaschinen-Spamming zur Bewerbung von mit Dialern verknüpften Internet-Seiten betrieben, die auf den ersten Blick vollkommen harmlos erscheinen. Gefährdete Bereiche sind dabei momentan insbesondere die so genannten Fun-Pages, also Seiten auf denen angeblich witzige Videos, Bildschirmpräsentationen, Witze und Cartoons angeboten werden. Aber auch so unverfängliche Themen wie Kochrezepte werden zunehmend mit Dialern verknüpft und setzen ein Publikum dieser Gefahr aus, das bislang mit dieser Problematik nie geglaubt hätte, in Berührung zu kommen. Besonders perfide sind dabei eindeutig an Minderjährige gerichtete Angebote, wie Seiten zur Hausaufgabenhilfe.

Durch das Suchmaschinen-Spamming ist es zwischenzeitlich sogar so, dass zu einigen eher banalen Suchbegriffen alle Top-Suchergebnisse zu mehr oder weniger betrügerisch agierenden Seiten führen. Dabei macht man es sich zu nutze, dass Suchmaschinen die Qualität der gefundenen Ergebnisse z.B. daran bemessen, wie viele andere Seite auf eine Seite verweisen. Registriert man nun einige zig oder sogar Hunderte Domainnamen und stellt hierunter eigentlich nur Seiten mit Verweisen der Domains untereinander ins Internet, so werden alle beteiligten Seiten recht schnell bei den Suchmaschinen an die Spitze der Ergebnislisten katapultiert. Weitere Tricks sind seitenlange Textwüsten, die ausschließlich aus der Aneinanderreihung von potentiellen Suchbegriffen bestehen oder mit dem eigentlichen Angebot überhaupt nicht in Zusammenhang stehende so genannte Meta-Tags, also versteckte, an sich zur Kategorisierung von Internetseiten gedachte Stichwörter.

Und auch mit den gesetzlichen Vorgaben zur Gestaltung der Dialerprogramme nehmen es die Anbieter nur selten genau. Vielmehr arbeitet man in diesem Geschäft immer noch eher nach dem Motto "Versuch macht klug" und hofft darauf, dass viele Leute ihre Telefonrechnungen nicht aufmerksam kontrollieren oder einen Rechtsstreit über oft in Einzelfall eher kleine Beträge scheuen. Und wen die Regulierungsbehörde dann doch abschaltet, der ist oft innerhalb von wenigen Tagen schon wieder unter einem neuen Namen und der gleichen Masche aktiv. Eigentlich überflüssig zu erwähnen: Der gegen Dialernutzung gebotene Inhalt ist üblicherweise nicht der Rede wert. Vielmehr handelt es sich hierbei oft nur um anderweitig problemlos kostenlos erhältliche Dinge, die zudem unter Missachtung der tatsächlichen Urheber- und Nutzungsrechte aus dem Internet zusammenkopiert worden sind. 

Hat man sich erst ein Dialerprogramm eingefangen reicht es oft nicht, dies einfach nur über den offiziellen Weg des Betriebssystems zu deinstallieren. Viele Dialer nisten sich so im Betriebssystem ein, dass nur noch Profis in der Lage sind, diese tatsächlich sicher und dauerhaft vom PC zu entfernen. Auch inzwischen angebotene Dialerschutzprogramme sind keine Garantie dafür, dass man nicht doch Opfer eines Dialers wird. Es ist hier ähnlich wie mit Computerviren bei denen es ein ständiges Rennen zwischen Hase und Igel, also zwischen Schad- und Schutzprogramm gibt. Dialer entfernen oder deaktivieren zum Teil vorhandene Schutzprogramme selbstständig um sich dann ungestört installieren zu können. Es ist daher wie bei Virenschutzsoftware ein häufiges Update ratsam. Keinesfalls darf das Vorhandensein eines entsprechenden Programms zu Sorglosigkeit im Umgang mit Downloads von zweifelhaften Seiten führen.

Schäden durch unbewusst oder sogar rechtswidrig unter Vorspiegelung falscher Tatsachen installierte Dialer sollte man nicht hinnehmen. Ein Widerspruch gegen die Abrechnung  sollte sofort erfolgen. Weitere Schritte sollten Sie mit Ihrem Anwalt besprechen.

Internet-Nutzer, die kein Modem und keine ISDN-Karte einsetzen und ihre Internet-Verbindung über ein Netzwerk, einen Router, per DSL oder Kabelmodem herstellen, sind nicht gefährdet. Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie auf Dialerschutz.de.

Würden Sie jedem Ihre Kreditkarte geben?
Sicher nicht, und doch ist der Umgang mit Kreditkartendaten im Internet oft von einer erschreckenden Sorglosigkeit gekennzeichnet. Die Anonymität des Mediums erlaubt es Ganoven plötzlich mit einem sehr seriös erscheinenden professionellen  Auftritt in den Markt zu treten und nach einer groß angelegten "Abzocke" auch genau so schnell wieder zu verschwinden. Seien Sie daher extrem vorsichtig, wenn Sie Ihre Kreditkartendaten zur Vorab-Zahlung von Waren und Dienstleistungen im Internet einsetzen. Die Gefahr liegt oft weniger darin, die bestellte Ware oder Dienstleistung nicht zu erhalten, als vielmehr darüber hinaus auch noch später mit Belastungen des Kartenkontos konfrontiert zu werden, die man selbst nicht veranlasst hat. Denn genau so einfach wie ein seriöser Anbieter nur über den Namen, die Kartennummer und das Gültigkeitsdatum gegenüber Ihrem Kreditkartenunternehmen abrechnen kann, kann dies auch ein Betrüger.

Wer würde Ihnen eine Kreditkarte geben, wenn nicht Ihre Bank?
Dies ist eine Masche, die fast ausnahmslos inzwischen über das Internet angewendet wird. Ständig wird man mit Werbemails zugemüllt, die einem kostenlose Kreditkarten auch dann versprechen, wenn man Schulden hat, und die eigene Bank oder die großen Kartenherausgeber selbst keine Karte mehr ausstellen würde. Der einzige Erfolg, den man beim Eingehen auf solche Angebote haben wird, sind nur noch mehr Schulden, denn selbstverständlich ist zwar die versprochene Karte umsonst, nicht aber die Vermittlungsleistung des Anbieters, gerade wo doch die Fälle um die es geht eigentlich aussichtslos sind. Und genau hieran kann auch kein Internet-Anbieter etwas ändern. D.h. wenn man nach Zahlung der Gebühr überhaupt noch etwas von seinem Anbieter hört, dann höchstens, dass der Antrag leider aufgrund der Umstände nicht erfolgreich war, etc. 

Sparen Sie sich diesen Ärgern. Wenn Ihre Hausbank nicht bereit ist, Ihnen einen Kreditkarte zu geben, dann wird sie hierfür ihre Gründe haben. Diese sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz akzeptieren. Ihre Hausbank kann am besten Einschätzen, ob sie weiteren Kredit auch wieder zurückzahlen können, und ob Sie aufgrund Ihres bisherigen Kreditverhaltens auch mit einer Kreditkarte umgehen können. Natürlich gibt es Fälle, in denen eine Ablehnung nicht begründet ist. Sie sollten dann die Hausbank wechseln und es bei einer andere Bank oder einem seriösen Kartenherausgeber direkt versuchen. Werden Sie auch dort abgelehnt, können Sie recht sicher sein, dass Ihnen momentan niemand seriös eine Karte erteilen wird. 

Versteigerungen sind riskant, online noch riskanter
Alle Welt steigert inzwischen bei Internet-Auktionshäusern mit. Die Zeiten der richtig guten Schnäppchen ist dabei zwar inzwischen auch schon längst vorbei, aber es macht natürlich schon Spaß und hin und wieder hat man ja auch Glück dabei und bekommt eine schon lange gewünschte oder gesuchte Ware zu einem ordentlichen Preis. Doch auch hier sollte man sich vor schwarzen Schafen hüten, denn die Möglichkeiten des Betrugs sind vielfältig. Einerseits hat man keine Möglichkeit sich von der Qualität der Ware vorab zu überzeugen und es dann oft schwer, den zunächst so freundlichen Verkäufer im Mangelfall wieder zu erreichen um eine Nachbesserung oder Rückabwicklung zu erreichen, andererseits muss man aber sogar damit rechnen, nach einer Vorauszahlung überhaupt nichts mehr vom Verkäufer zu hören. Dies können Einzelfälle von Kleinkriminellen sein, aber auch Betrug im großen Stil und von langer Hand vorbereitet hat es schon gegeben. So gibt es Täter, die über Monate hinweg als gewerbliche Anbieter in Auktionen nur deshalb einwandfrei arbeiten, um damit die Zahl positiver Bewertungen nach oben schnellen zu lassen. Diese Bewertungen sorgen dann oft schnell für große Umsätze und eine große Sorglosigkeit der Kunden bei einer Vorauszahlung. Läuft der Laden so richtig gut, wird plötzlich die Lieferung eingestellt und bevor der Schwindel endgültig auffliegt kann der Verkäufer mit den Vorauszahlungen aus vielen Geschäften verschwinden. Seien Sie daher auch bei Verkäufern mit vielen guten Bewertungen vorsichtig und nutzen Sie bei größeren Beträgen auf jeden Fall den von vielen Auktionsplattformen angebotenen Treuhandservice. Hierbei zahlen Sie zunächst an den Treuhänder, der die Zahlung gegenüber dem Verkäufer allerdings zunächst nur anzeigt. Dieser schickt daraufhin die Ware an den Käufer. Erst wenn dieser den einwandfreien Erhalt der Ware gegenüber dem Treuhänder anzeigt, zahlt dieser den Kaufpreis an den Verkäufer aus.

Aber auch als Verkäufer muss man Vorsicht walten lassen. Genau so wie eine zu große Sorglosigkeit auf Käuferseite gefährlich ist, ist sie es auch auf Seiten des Verkäufers. Sorgen Sie immer dafür, dass die Fehlerfreiheit der Ware bei Absendung dokumentiert wird. Nutzen auch Sie bei höherwertigen Waren den Treuhanddienst.

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